April 2023

Sich um sich kümmern und ein Spiel

Du kennst sicher die Anzeige im Flugzeug, wenn der Druck abfällt und die Masken ausgeworfen werden: «Nehmen Sie die nächstliegende Maske und setzen Sie diese auf. Dann kümmern Sie sich um Ihre Sitz-Nachbarn.»
Dieses Prinzip empfiehlt sich auch im Leben anzuwenden. Sich zuallererst um sich selbst zu kümmern. Vielleicht sagst Du jetzt: Das ist doch egoistisch! Egoismus haben wir schon genügend auf der Welt. Ja, das haben wir. Trotzdem, sind wir wirklich egoistisch, wenn wir ein Leben wollen?

Es gibt sie, die krassen Egoisten. Diese würden sich die Frage, wer die erste Maske bekommt gar nicht stellen.  Die wenigsten von uns sind wirkliche Egoisten und nur auf ihren Vorteil bedacht, ohne Rücksicht auf die andern.

Bei diesem Beispiel kannst Du erkennen, wie wichtig es ist, sich zuerst um sich selbst zu kümmern. Wenn Du am Ersticken bist, kannst Du niemandem helfen, unterstützen, behüten, lieben und für ihn Da-Sein. Ergo, zu sich zu schauen ist eine Voraussetzung um sich um andere kümmern zu können.
Nur wenn es Dir gut geht, Du einigermassen stabil und bei Dir bist, im Hier und Jetzt, Deinen Fokus setzt, bist Du offen für andere und ihre Bedürfnisse. Du hast die Möglichkeit Dein Leben und das Deiner Lieben zu Aller Gunsten zu unterstützen.

Natürlich sind wir gezwungen unseren Fokus auf die Arbeit, die Probleme zu richten, so dass wir uns weniger mit uns selbst und unseren Bedürfnissen beschäftigen können. Irgendwann haben wir Feierabend, beginnt unsere Freizeit. Da kannst Du Dich selbstverständlich mit dem Gleichen beschäftigen, wie schon den ganzen Tag, oder Du packst die Gelegenheit beim Schopf und richtest Dich neu aus.

Zum Beispiel auf etwas das Dich ärgert, nervt, belastet oder Dir unlösbar erscheint, ein Problem aus der Vergangenheit, eine Angst in der Zukunft. Würde das Dir guttun?
Oder Du richtest Deine Aufmerksamkeit auf etwas, das Dir Spass macht, Dir Freude bereitet und Dich zum Lachen bringt. Es ist Deine Entscheidung.

Hast Du schon versucht, Dich ganz bewusst zurückzunehmen und aus der Beobachterposition auf das Leben zu schauen? Das Gesamtbild, mag interessant und überraschend sein.

Den Fokus ausschliesslich auf sich selbst zu legen ist auch nicht ideal. Wenn Du von morgens bis abends immer nur Dich, Deine Beschwerden, Deine Probleme und Sorgen in den Mittelpunkt stellst, kann Dich das in ein Loch ziehen. Du verlierst den Bezug zu Deinem Umfeld, zur Realität, zu Deinen Liebsten, zu dem, was Leben heisst.

Ich denke, es ist wie ein Augentraining: sich selbst sehen, in die nähere Umgebung fokussieren, den Blick in die Ferne schweifen lassen und wieder zurück zu Dir zoomen.

Manchmal ist das Leben nicht einfach, das ist mir klar. Alles wird überschattet von einer Schwere, Dichte, Trauer, Unzufriedenheit, Dunkelheit usw. Sich in diesen Situationen aufzuraffen, den Fokus auf etwas Schönes, Freudvolles, Leichtes auszurichten, braucht viel Kraft und Mut. Ich möchte Dich gerne dazu ermutigen, es trotzdem zu versuchen.

EIN SPIEL

Meine Idee: Suche andere Wörter, um Deine Situation neu zu formulieren. Das kann Spass machen und lustig sein!
Nutze dazu z.B. das Internet und suche Synonyme, die weniger belastend sind.

Zum Beispiel: aus «schwer» wird gehaltvoll, aus «gehaltvoll» wird mit der Zeit «inhaltsreich», später eventuell vielsagend, etc. oder aus «dunkel» wird geheimnisvoll oder gedämpft, oder welches Wort Du denkst, dass passt.
Aus einer schweren, dunklen Zeit wird eine gehaltvolle, gedämpfte Zeit und mit den neuen Worten verändert sich Dein Blickwinkel, Deine Energie.  Es ist ein Spiel und möge Dich unterstützen.

Dabei geht es nicht darum Gefühle schönzureden. Ich bin der Meinung, alle Gefühle haben Platz und möchten wahrgenommen werden.

Geht es Dir schlecht (oder ver..) nimm es an, betrachte es, bade darin, etc. entscheide selbst, wie lange Du es brauchst.
Lasse dabei Dein Umfeld,  Deine Lieben aus dem Spiel. Es ist Dein Gefühl, sie werden es anders empfinden. Es ist unnötig ihr Leben mit in die dunklen Empfindungen mitzuziehen, insbesondere Kinder, die es noch nicht als Dein Gefühl erkennen können.

Hast Du keine Lust mehr, zu leiden, entscheide Dich neu, vielleicht, um aus dem Schamassel auszusteigen. Dabei mag Dich zum Beispiel das oben beschrieben Spiel unterstützen. Setze Deinen Fokus neu und mobilisiere Deine Kräfte.

Worauf richtest Du Deinen Fokus morgens, wenn Du aufstehst, abends, wenn Du Dich schlafen legst, tagsüber? Bist Du im Hier und Jetzt, lebst Du im Moment oder eher in der Vergangenheit (und es spielt keine Rolle, ob es sich um gestern oder vor Jahren handelt), der Zukunft? Ist Deine Aufmerksamkeit ständig in der Vergangenheit wird diese, inklusive aller Probleme, immer grösser, schwerer und der jetzige Moment verschwindet.

Kannst Du Vergangenes ändern?
Nein, was geschehen ist, ist passiert, das Einzige, was Du tun kannst, ist Deine Einstellung zur Vergangenheit ändern, Deinen Fokus verschieben.
Mit der Zukunft verhält es sich ähnlich. Soviel Du auch planen magst, meist kommt es anders.
Bleibt Dein Fokus im Moment, hast Du die Möglichkeit, den Grundstein für Deine Zukunft bewusst zu setzen.

Die Natur unterstützt im Frühjahr ganz besonders diesen Prozess und sie lädt uns ein es ihr gleichzutun:
Mutig, neue Triebe, Blüten und Blätter wachsen lassen und unsere Energie fokussiert auf die Herzenswünsche richten.

Für jeder Veränderung sei sie gross oder klein, bei Dir oder der Welt, gilt dass die ersten Schritte die schwierigsten sind und sich empfiehlt klein anzufangen. Sei also geduldig mit Dir.


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Eine Entscheidung oder keine Entscheidung?
Was man will oder NICHT will und ein paar Tipps 

Mein Artikel mag Fehler enthalten und unvollständig sein. Er enthält Wissen aus verschiedenen Quellen und meine eigenen Erfahrungen. Ich möchte Dich nicht belehren, sondern vielmehr Dich anstossen Deine Wahrheit zu suchen, Dich auf einen bewussteren Umgang mit Dir, Deinen Gedanken und Deinem Umfeld schubsen.

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