Ein Ausflug in meine Gedankenwelt

Heute entsteht kein Blog, wie die letzten zwei, sondern vielmehr ein Ausflug in meine Gedanken, wohin ich Dich mitnehmen möchte.

Ich beschäftige mich momentan stark mit der Polyvagal-Theorie (sie ist omnipräsent), meinem Vortrag. Dabei bekommt das vegetative Nervensystem immer mehr Gewicht und hüpft den ganzen Tag durch meine Hirnzellen.

Spannend ist, dass sich auch mein Körper stärker mit den Gedanken verbindet oder es mir bewusster wird, was da so abläuft….

Unser vegetatives Nervensystem beeinflusst unsere Gefühle, unser Denken und auch unser Tun, sowie auch umgekehrt.

Hast Du schon einmal über Deinen Körper nachgedacht? Im Sinne von: was macht er eigentlich den ganzen Tag? Nebst dem, was Du bewusst von ihm willst.

  • Das heisst: Ist Dir bewusst, wie mächtig Dein Körper wirklich ist?
  • Dass er mindestens so viel zu sagen hat in Deinem Leben wie Dein genialer Verstand?
  • Dass er nicht nur all Deine körperlichen, chemischen Abläufe steuert, sondern auch Deine Gedanken, Gefühle und Taten beeinflusst?

Überraschend, oder? Darüber nachzudenken ist fast etwas beängstigend. Und doch, den einen oder andern Gedanken wert.

Dein Körper und Du sind immer im Austausch: mittels Gedanken, Gefühlen, Signalen wie Hunger, schnelle Atmung, Zittern, ein wohliges Bauchgefühl und anderem. Eine direkte Kommunikation ist schwierig, weil der Körper diese Sprache nicht versteht. Was er aber sehr wohl versteht, sind z.B.  Gefühle oder die Körperhaltung.

Angst ist immer ein gutes Beispiel, da wir es alle kennen und es ein starkes Gefühl ist.
Was löst das Wort Angst in Dir aus? Eine Erinnerung, eine Erfahrung? Sobald Du dieses Gefühl im Körper fühlst, weisst Du was dann passiert?
Deine Atmung stockt, wird oberflächlich, der Körper verkrampft sich und gleichzeitig startet die Ausschüttung der Stresshormone, das heisst Adrenalin (und andere) beginnen sich über die vegetativen Nervenstränge zu allen Zellen hin zu verbreiten. Dein Stammhirn hat eine Gefahr erkannt, weil Du gedanklich Angst hast und diese mit Deiner Körperhaltung bestätigst.

Dabei spielt es keine Rolle, ob die Angst berechtigt ist oder nicht. Sie ist da, in welcher Form, aus welchem Grund auch immer. Die Angst kann aus der jetzigen Situation entstanden sein oder aus einer Erfahrung aus der Vergangenheit kommen oder auch über eine Vorstellung der Zukunft.
Die Angst kann real, in Deiner Vorstellung, durch Dein Umfeld oder einen Film im Fernsehen kommen. Sobald die Angst da ist, löst sie alles Mögliche aus, insbesondere in Deinem Körper.

Du kannst das Gefühl nicht stoppen, indem du sagst: „Ich habe keine Angst“ und dabei schlotterst Du oder bist unsicher. Dein Körper braucht glaubhafte körperliche Signale, damit die Hormon-Ausschüttung der Stresshormone nicht losgeht oder wieder zurückfährt. Dein genialer Verstand versteht die Worte, Dein Körper nicht.

Du musst Deinen Körper FÜHLEN lassen, dass du ANGSTFREI bist, eben keine Angst hast.

Wie kannst Du das Deinem Körper vermitteln? Z.B: Durchatmen! Eine tiefe bewusste Atmung signalisiert, dass keine Gefahr herrscht, denn wäre die Gefahr noch da, würdest Du schneller atmen.

Den Körper bewusst entspannen. Z.B. den Kiefer lockern, die Schultern nach unten, hinten bewegen den Nacken dehnen. Der Muskeltonus wird herabgesetzt, diese Partie entspannt und signalisiert wiederum, dass keine Gefahr herrscht.

Gähnen, Lachen, Lächeln, Seufzen, Summen, Singen, auf die Toilette gehen und Wasserlösen, das sind alles Kleinigkeiten, die aber entspannen und dem Körper vermitteln: ES GIBT KEINE GEFAHR.

Dabei spielt es wiederum keine Rolle, ob du diese Sachen tatsächlich machst oder Dir nur vorstellst. Es sich nur vorstellen ist oft komplizierter als es tatsächlich zu machen.

Du kannst natürlich noch viel weiter gehen und Dir einen/Deinen geschützten Ort Deiner Wahl vorstellen, wo Du Dich hinlegen, stehen, setzen kannst und Du Dich dort in vollkommener Sicherheit befindest. Alles eine Frage der Vorstellungskraft.
Nur ist es unzureichend, sich zögerlich eine grüne Wiese vorzustellen.
Mach das Bild kräftig und vor allem, fühle den Ort, so als wärst Du dort: das Gras unter den Füssen, die Sonne auf der Haut, den Wind in den Haaren, den Geruch von frischem Heu oder ein Blumenduft, der Klang eines Baches oder Vogelgezwitscher. Mache das Bild so voll wie möglich und appelliere an alle Sinne. Dein Körper wird es so wahrnehmen, als wärst Du wirklich dort, in Sicherheit und in Dir stimmig, angstfrei.

Schön ist auch ein sicherer Ort der wirklich existiert, wo Du Dich voll und ganz Zuhause fühlst. Dies kann ein Raum sein, ein Hobby, Spaziergänge, Familie, ein Haustier, in der Natur irgendwo sein, in der Musik versinken oder was auch immer.

Unser vegetatives Nervensystem ist ständig dabei uns, unseren Körper in Sicherheit zu Wissen. Dieses Nervensystem arbeitet nicht direkt mit dem rationalen Verstand zusammen. Das heisst irgendwie schon, aber nicht so wie wir es uns im Alltag gewohnt sind zu denken und zu handeln.

Es ist ein Schlüssel, ein Dreh- und Angelpunkt des Körpers. Du sagst jetzt vielleicht, nein, das ist das Gehirn, es steuert alles! Natürlich ist unser Gehirn der Kapitän, der die verschiedensten Botenstoffe in Gang bringt. Hinter, unter diesem Kapitän braucht es eine grosse Anzahl von Matrosen, die Informationen sammeln und weiterleiten, damit der Kapitän die richtigen Entscheide treffen kann.

Nebst den Informationen braucht jeder Kapitän auch eine gut eingespielte Mannschaft. Das ist entscheidend um das Schiff auf Kurs zu halten. Der Kapitän kann niemals alle Infos verarbeiten und gezielt jede Einzelheit befehlen. Er muss sich auf seine Mannschaft verlassen können. Ein paar wenige Befehle müssen genügen.

Die Matrosen auf dem Schiff kennen ihre Aufgaben und erledigen diese selbständig. So ist es auch in unserem Körper. Das vegetative Nervensystem ist ein selbständiger Teil unseres Körpers, der die grundsätzlichen Lebenserhaltenden-Systeme autonom steuert.
Zum Beispiel den Herzschlag: wie oft das Herz pro Minute schlägt, bestimmt das vegetative Nervensystem. Stell Dir vor, Du müsstest immer daran denken, dass Dein Herz schlägt und wie oft pro Minute. Und dann würdest Du es vergessen!!! Upps!! Wir wären nicht überlebensfähig, wenn wir jede Kleinigkeit «denken» müssten.

Genial, dass ein Teil unseres Systems, das vegetative Nervensystem, alle überlebenswichtigen Vorgänge steuert. Entstanden um die notwendigen Funktionen, des Kämpfens und Fliehens, der Erholung und Regeneration in Gang zu bringen. Komplizierte, unbewusste Abläufe im Körper, die ohne aktives «denken» erfolgen. Deren Ziel ist es immer sofort und adäquat zu reagieren. Ohne dieses System hätten die Säugetiere wohl nicht überlebt und die Spezies Mensch gäbe es nicht….

Wie weiss unser vegetatives Nervensystem, welche Reaktionen, wann, auf welche Art und wie sie erfolgen müssen? Unzählige von uns gar nicht wahrgenommene Informationen beeinflussen es. Dabei geht es IMMER um das schlichte Überleben des Körpers. Wie wir uns dabei fühlen, ist dem System eigentlich egal. Es will einfach überleben.

Auch wenn Du denkst, es ist alles in Ordnung, Du bemerkst keine Gefahr, heisst das nicht, dass Dein Körper der gleichen Meinung ist.

Sich im Körper-Fühlen macht das Leben aus und Dein Körper verbindet sich mit Dir, ist genauso Dein DU, wie Deine Gedanken, Taten, Emotionen: Erfüllung, Zufriedenheit, Ganz-Sein, Lebendigkeit, Freude! Nicht irgendwo in den Hirnwindungen, sondern, in Dir, Deinem Körper, den Armen, Beinen, Füssen, im Magen, den Gedärmen, im Pulsschlag, in den Ohren und Augen.

In allen Belangen sind wir eine Einheit, alles gehört zum Mensch sein dazu.

Also unser Körper ist in jedem Moment unseres Lebens sehr präsent und manchmal dominanter als unser Verstand.

Warum vergessen wir dann diesen Teil unserer Existenz? Mäkeln immer nur am Körper herum und nehmen ihn erst wahr bei Krankheiten, Unwohlsein und/ oder Schmerzen?

Denn was wären wir ohne Körper?

Wie können wir etwas be-greifen ohne unsere Hände (Feuer und ein Kleinkind), wie können wir etwas ver-stehen ohne unsere Füsse? Wir stehen im Leben, in unseren Erfahrungen, Erlebnissen.

Es gibt so viele alte Redensarten, die sich auf unseren Körper beziehen und immer eine Wahrheit enthalten. Wie können wir alles schlucken, ohne, dass es uns schlecht wird und wir Bauchprobleme bekommen?

In meinem Vortrag gehe ich auf all diese komplexen Zusammenhänge ein, versuche sie zu erklären und Dir Anhaltspunkte mitzugeben, wie Du Deinen Körper, Deine Gedanken und Gefühle unterstützen kannst, um ins Gleichgewicht zu kommen.

Interessiert? Ich freue mich auf Dich.

VORTRAG

«Das vegetative Nervensystem, ein körperlicher Drehpunkt»

mit grossem Einfluss auf alle Ebenen des Menschen & auch umgekehrt

Infos zu den Events
Beschreibung des Vortrags

Kalender
alle Daten 

KONTAKT
Zum Anmelden

Mein Artikel mag Fehler enthalten und unvollständig sein. Er enthält Wissen aus verschiedenen Quellen und meine eigenen Erfahrungen. Ich möchte Dich nicht belehren, sondern vielmehr Dich anstossen Deine Wahrheit zu suchen, Dich auf einen bewussteren Umgang mit Dir, Deinen Gedanken, Deinem Körper und Deinem Umfeld schubsen.

Alle Inhalte. sind urheberrechtlich geschützt und Eigentum von Ursula Aellen, metamorphosa.ch.