Februar 2023

Mein Schlüsselerlebnis, Deine Entscheidung und ein kleines Morgenritual

Hast Du schon jemals versucht jemanden zu ändern? Das funktioniert nicht. In einer Diskussion ist es möglich Kompromisse zu schliessen. Wenn der Gesprächspartner sich nicht darauf einlässt, sind wir chancenlos. Mich jedoch, mein Denken, Verhalten und Tun kann ich ändern. Dazu braucht es viel Aufmerksamkeit, Willen, Zeit, Mut, etwas Fantasie, Experimentierfreudigkeit, Durchhaltevermögen und eine klare Entscheidung.

Was meine ich damit? Du kannst Dir Deiner Gedanken ganz bewusstwerden. Nicht Deinen Kopf denken lassen, was er will, was er immer getan hat: zu werten, vorzuverurteilen, Deine Vorstellungen und Erwartungen durchzusetzen. Du hast die Fähigkeit alte Gedanken-Muster zu erkennen und aufzulösen, umzupolen. Schliesslich gibt es kein Männlein oder Zellhaufen im Kopf, der uns sagt, was wir denken sollen, oder einfach denkt. Das bedeutet auch, dass Du die Verantwortung für Dein Denken, Handeln und Tun ganz übernimmst, sprich in die Selbstverantwortung kommst. Die Verantwortung für das kleinste Ding, was auch immer es sei, übernimmst Du. Suche nicht die Schuld oder den Grund bei irgendjemandem, irgendetwas ausserhalb von Dir. Du bestimmst, wie Du mit der Situation umgehen willst. Du kannst Dich jedes Mal neu entscheiden, nichts ist in Stein gemeisselt

Zum Thema «Gedanken» habe ich viel gelesen und mir angehört (z.B. Vorträge auf YouTube von Robert Betz, Kurt Tepperwein, Joe Dispenza, etc). Vieles habe ich anfangs nicht verstanden oder nur teilweise. Manchmal habe ich mir gewisse Botschaften 20–30-mal angehört oder gelesen bis ich das Gefühl hatte, jetzt ist es in mir. Auch wurde mir irgendwann klar, ich muss eine eindeutige, verbindliche Entscheidung treffen, was ich ändern will. Dieser Beschluss war mein Schlüssel-Erlebnis! Ich habe meine Entscheidung so formuliert, was ich erreichen will, im Sinne von: «ich entscheide jetzt, dass ich mein Denken, meine Kommunikation ändere, dass ein aufeinander zugehen und wahrnehmen möglich ist. Ich mit dem Herzen zuhöre, mein Gegenüber akzeptiere, mit allem, was Sein ist, meinen Blickwinkel auf die Situation verändere und z.B. neugierig bin, wie es sich entwickelt.» Niemals die Entscheidung treffen, was Du NICHT willst, das bringt Dich nicht weiter. 

Die Entscheidung hat eine Tür in mir geöffnet. Es fiel mir plötzlich viel leichter die richtigen Worte, den richtigen Ton zu treffen, in die Beobachterposition zu gehen und mir beim Reagieren zuzusehen oder einfach durchzuatmen und wegzuhören. Oftmals habe ich gewisse Situationen geradezu herbei gezogen durch meine Haltung, meine Vorstellungen und Erwartungen. Das war mir sehr lange nicht klar (Einbahnstrasse).

Eine kreative Idee: beginne den Tag einmal auf ganz ungewohnte Weise. Kraftvoll ist es den Tag mit einer Meditation zu starten, mit Yoga oder einem Spaziergang. Aber es darf auch etwas Kleineres oder Verrücktes sein. Zum Beispiel vertausche die Reihenfolge Frühstück/Dusche, singe nach dem Aufstehen ein Lied, ziehe zwei verschiedene Socken an, laufe rückwärts durch die Wohnung. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Versuche danach in Dich hineinzufühlen, was das ausgelöst hat. Vielleicht musst Du den ganzen Tag immer wieder schmunzeln, was Deine Energie total verändert, Dich aus dem Alltagstrott herausholt. Wichtig ist, dies drei bis vier Wochen durchzuführen. Erst nach dieser Zeit entstehen neue Muster.

Veränderte körperliche Aktivitäten ► andere Gefühle ► neue Gedanken         
oder
andere Gedanken ► veränderte Gefühle ► ein neues Körpergefühl       
lass Dich überraschen.

Oder frei nach Joe Dispenza: die immer gleichen Gedanken, führen zu den selben Gefühlen und dem sich stetig wiederholenden Alltag. Rituale und Struktur sind schön und geben uns Sicherheit. Sind sie aber allzu festgefahren, hat Neues keinen Platz.

Kannst Du Dich noch an die Zeit des Corona-Beginns erinnern? Plötzlich stand alles Kopf und wir waren mittendrin. Da hat sich im Aussen so vieles verändert und wir mussten einfach mitziehen. Das funktioniert auch umgekehrt. Wir verändern uns und dann muss das Aussen mitziehen. Also lass uns loslegen beginnen wir im Kleinen. Nimm Dir ein Projekt vor, einen ersten Schritt. Du entscheidest Dich bewusst. Ein Rat von mir: mach es nicht verbissen, sondern spielerisch, wenn möglich mit Humor. Erlaube Dir auch Fehlschläge und Rückschritte, fasse neuen Mut und versuche es erneut. Autofahren hast Du auch nicht an einem Tag erlernt.

Wie auch immer Du entscheidest jeden Tag wie es Dir geht. Du entscheidest, wie sich Deine Realität jeden Tag neu entwickeln darf, sich anfühlt und ist. Lass Dich überraschen. Vielleicht sind die Veränderungen klein, aber im Rückblick kannst Du sie erkennen.

Der Schlüssel war für mich definitiv diese Entscheidung, die verschiedenen Informationen, diese immer und immer wieder zu lesen oder mir anzuhören und einfach nicht mehr in der gewohnten Art zu reagieren. Überhaupt nicht mehr zu reagieren, sondern innezuhalten und eine bewusste Entscheidung zu treffen, was ich denke, wie ich handle und wem ich was wie sagen will.

Ich wünsche Dir den Mut, die Kraft und viel Neugier, um Deine Experimente zu starten.


Mein kleines Morgenritual:

Nach meinem ersten Kaffee gehe ich nach draussen. Ich atme ganz tief ein paar Mal durch. Dabei schaue ich mich im Garten um. Wie ist heute das Grün des Grasses, hat es Vögel, wie sehen die Wolken aus, schaut die Sonne bereits über den Horizont und wie fühlt sich das Licht an, etc.? Dann konzentriere ich mich auf meinen Körper: wie fühlt er sich an? Die Füsse, der Kopf, Bauch, die Knochen, wo ist es leicht, wo hat es Druck, gibt es irgendwo Schmerzen, ein Unwohlsein, usw. Nun begrüsse ich den Tag und sage zum Beispiel: „ich bin neugierig, was der heutige Tag mir bringt“ oder „ich freue mich auf die Begegnungen heute“. Finde Deine eigenen Worte. Bedanke Dich, fühle nochmal kurz in Dich hinein, ob sich etwas verändert hat.

Vor dem Schlafen lasse ich den Tag Revue passieren und halte besonders die positiven Aspekte fest. Versuche nachzuspüren, wie das war, verankere die guten Gefühle und bedanke mich.

Das Morgenritual kann fünf Minuten dauern, oder Du kannst es so lange ausdehnen, wie Du magst. Wenn Du Lust hast, verändere es, passe es an Dich und Deine Bedürfnisse an.

Für jeder Veränderung sei sie gross oder klein, bei Dir oder der Welt, gilt dass die ersten Schritte die schwierigsten sind und sich empfiehlt klein anzufangen. Sei also geduldig mit Dir und schenke Du Dir und Deiner Um- und Mitwelt bewusste Gedanken und lasse so Veränderungen geschehen.


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Wie entstehen Gedankenmuster? die zweite Haut, Glaubenssätze und ein paar Tipps


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Was sind Gedanken aus Sicht der Wissenschaft? Wir sind keine Einbahnstrasse

Mein Artikel mag Fehler enthalten und unvollständig sein. Er enthält Wissen aus verschiedenen Quellen und meine eigenen Erfahrungen. Ich möchte Dich nicht belehren, sondern vielmehr Dich anstossen Deine Wahrheit zu suchen, Dich auf einen bewussteren Umgang mit Dir, Deinen Gedanken und Deinem Umfeld schubsen.

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