Februar 2023

Was sind Gedanken aus Sicht der Wissenschaft? Wir sind keine Einbahnstrasse

 «Gedanken» sind chemische-elektrische, Prozesse in unseren Zellen, die sich immer über das ganze Gehirn ausbreiten. Du kannst Dir das vorstellen, wie kleine Gewitter, die unser ganzes Gehirn überziehen. Das Zusammenspiel der Nervenzellen untereinander ist dabei ausschlaggebend. Die Informationen müssen von Zelle zu Zelle mittels eines chemischen Prozesses, der in elektrischen Strömen messbar ist, weitergegeben werden. Erst die Vernetzung ermöglicht das Denken, sich bewegen, Sprechen und Interagieren. Gedanken entstehen immer in einer Wechselwirkung mit unserer Umwelt und uns selbst, d.h. es ist ein grosses Zusammenspiel, dessen was wir wahrnehmen, fühlen, hören, denken und tun. Dabei spielen unsere Erfahrungen, Wahrnehmungen aus vergangenen oder aktuellen Geschehnissen die entscheidende Rolle. Aber auch die evolutionäre Vergangenheit, die Entwicklung des Gehirns vom Reptil zum Säugetier wird mit einbezogen. Hierbei geht es um die Sicherheit des Einzelnen und der Gruppe. Darunter verstehe ich die ururalten Muster, die auf dem Kampf-Flucht-Erstarren-Verhalten beruhen und ganz konkret unser Überleben in einer feindseligen, gefährlichen Welt sicherten. 

90-95% der «Gedanken» sind unbewusst. Sie steuern die körperlichen Abläufe: sich bewegen, sprechen, den ganzen Hormon-Haushalt, Verdauung, Ausscheidung, Hunger, Durst, Herzaktivität, etc. und scannen unsere Umgebung, unseren Körper, unsere Gefühle, unser Befinden, nehmen wahr und leiten alles an die richtige Stelle weiter. Stell Dir vor Du müsstest das alles aktiv denken, wir wären total überfordert. Diese unbewussten Gedanken sichern unser Überleben in jedem Moment unseres Lebens. Nicht zu verwechseln mit dem Unterbewusstsein, das alle Erlebnisse, Erfahrungen, Gedankenmuster, etc. seit unserer Geburt speichert und uns als Erinnerungsschatz dient, um aktuelle Wahrnehmungen einzuordnen, respektive alle unsere Reaktionen beeinflusst.

Gedanken und Gefühle sind eng miteinander verknüpft. Entweder lösen Gedanken Gefühle aus oder Gefühle Gedanken. Es ist ein ständiges Wechselspiel zwischen Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen, Emotionen, Taten und Verhaltensweisen. Dabei beeinflusst dieses Wechselspiel die chemischen Prozesse im Körper und spielt eine grosse Rolle im Aktivieren/ Deaktivieren der Hormone (z.B. Stress- und Entspannungs-Hormone). Über unseren Hormonhaushalt, Gefühle und unseren Körper werde ich in einem anderen Blog schreiben.

Was passiert, wenn Dich im Alltag etwas ärgert? Gehst Du in eine Diskussion oder lässt Du einfach mal Deine Gedanken los und schmeisst mit Worten um Dich. Wenn alles hektisch ist und jeder versucht, recht zu haben, gehört zu werden oder sich Gehör zu verschaffen. Was man gerade denkt, wird einfach losgelassen, so wie es einem in den Sinn kommt. Oder beisst Du die Lippen zusammen, ärgerst Dich nur in Deinem Kopf? Was auf das gleiche herauskommt. Dein Gegenüber mag die verletzenden Worte nicht hören, aber jeder kann sehen und spüren, dass Du verärgert bist.

Ich bin sicher das hast Du auch schon erlebt: Ob Ärger, Wut, Verletzlichkeit, Unsicherheit, Arroganz oder Freude in einem Raum herrscht, hast Du bestimmt schon bemerkt. Vielleicht kannst Du es nicht benennen, aber bei Dir löst es ein Unwohlsein oder angenehmes Gefühl aus. Bedenke also so wie du wahrnimmst wie sich dein Gegenüber fühlt, zum Beispiel, dass etwas nicht in Ordnung ist Angst, Unsicherheit, oder Negativität, genauso kann Dein Gegenüber Dich lesen, erfühlen wie es Dir geht. Auch wenn die Gefühle versteckt werden, ein komisches Gefühl wird trotzdem da sein. Wir sind keine Einbahnstrasse, und unsere Gedanken, unsere Gefühle übertragen sich in die Situation und sind lesbar in allen zwischenmenschlichen Beziehungen. Trotzdem unterscheiden sich die Gedankengänge von Mensch zu Mensch enorm und überraschen uns immer wieder. Du kannst also davon ausgehen: Niemand denkt genauso wie Du. Dies ist auf den Erfahrungsschatz in unserem Unterbewusstsein zurückzuführen. Niemand hat genau das Gleiche erlebt und gespeichert. Manches ist für die einen ein Klacks und für die anderen ein Weltuntergang. Auch hier gilt: nicht vergleichen, werten, urteilen und Vorstellungen haben, wie es sein soll.

Wenn Du denkst, so ich habe es geschafft: ich habe meine Gedanken verändert! Kommt gleich die nächste Herausforderung um die Ecke. So leid es mir tut, aber es ist so.  Verzweifle nicht. Dass ist ganz normal. Wir legen eine erste Spur im Schnee, gehen wieder etwas zurück, die Spur wird ein wenig breiter, wir gehen vor, wieder eine Verbreiterung, usw.  Ein manchmal mühsames Spiel, bis wir die Autobahn geschaffen haben und wir nicht mehr über unsere Reaktionen nachdenken müssen, das Neue verankert ist. Du kannst natürlich jederzeit wieder zurück in die alten Muster. Aber prüfe Dich: Magst Du wirklich aufgeben und vielleicht etwas verpassen? Zum Beispiel, dass sich auf dem Weg neue Möglichkeiten für Dich öffnen….

Ich bedanke mich dafür, dass Du so weit gelesen hast. Diese Aufgabe erfordert Mut. Es ist so viel einfacher im alten Leben weiterzumachen. Die Ursachen der Probleme im Aussen zu suchen, die Selbstsabotage-Programme laufen zu lassen, zu leiden und sich als Opfer zu fühlen, etc. Es ist Deine Entscheidung, ob Du Dein Leben in Deine Hände nehmen willst.

Ein Punkt ploppt bei mir immer wieder auf: « Nimm Dich nicht zu wichtig». Das ist eine Stolperfalle, in die ich regelmässig tappe.  So lächerliche Sachen, wie: ob die Abwaschmaschine «richtig» eingeräumt ist. Du bemerkst, wir haben alle unsere Lernfelder. Manchmal ist es sehr einfach und manchmal beissen wir uns fast die Zähne aus.

Für jeder Veränderung sei sie gross oder klein, bei Dir oder der Welt, gilt dass die ersten Schritte die schwierigsten sind und sich empfiehlt klein anzufangen. Sei also geduldig mit Dir und schenke Du Dir und Deiner Um- und Mitwelt bewusste Gedanken und lasse so Veränderungen geschehen.


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Mein Schlüsselerlebnis, Deine Entscheidung und ein kleines Morgenritual

Mein Artikel mag Fehler enthalten und unvollständig sein. Er enthält Wissen aus verschiedenen Quellen und meine eigenen Erfahrungen. Ich möchte Dich nicht belehren, sondern vielmehr Dich anstossen Deine Wahrheit zu suchen, Dich auf einen bewussteren Umgang mit Dir, Deinen Gedanken und Deinem Umfeld schubsen.

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