November 2023

Die Atmung als Balancierungs-Werkzeug im Alltag

Verbindung Deines Atems mit Deiner Dich umgebenden Welt

Wir wissen es alle: Pflanzen produzieren Sauerstoff, den alle tierischen Lebewesen benötigen. Wunderbarerweise wird das CO2 aus der Ausatmungsluft von den Pflanzen gebraucht um bei der Fotosynthese (dem Stoffwechsel der Pflanzen) mit Sonnenlicht und Wasser wieder O2 herzustellen.

Also: stelle dem Kaktus auf Deinem Schreibtisch Dein CO2 zur Verfügung, er wird Dir dafür Sauerstoff geben. Durch Geben & Nehmen entsteht eine Verbindung.
Die Natur schenkt uns so viel Schönes, Farben, Formen, kraftvolle Energien aus z.B. uralten Bäumen, Nahrung, lebensspendendes Wasser und eben auch O2.

Mit jeder Einatmung ziehen wir die Luft aus unserer Umgebung in uns hinein. Darin ist nicht nur Sauerstoff und andere Gase, Gerüche und Pheromone (biochemische Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies[1]) enthalten, sondern (seit Corona wissen wir es) z.B. auch Viren oder andere schädliche Stoffe.

Unser System erhält so über die Atemluft wertvolle Informationen über unsere Umgebung, Personen, mit denen wir sprechen, Gefahren, die Schönheit der Natur, etc.
Wir informieren über die Ausatmung im Gegenzug unser Umfeld, über unser Befinden. Diese Infos nehmen wir in der Regel nicht bewusst wahr.

Selbst wenn wir denken, wir sind Einzelwesen, eigenständig und unabhängig, stimmt das nur begrenzt. Bei jedem Atemzug senden wir Informationen aus und erhalten welche, das verbindet uns mit dem, was uns umgibt

[1] Quelle: https://www.chemie.de/lexikon/Pheromon.html

Einatmen bedeutet also Informationen aus dem was uns gibt entgegenzunehmen

Du kannst die vier Phasen der Atmung in verschiedenen Bereichen erkennen. Sei es in den Jahreszeiten, dem Job, einem Gespräch, etc. Ich habe hier sechs Beispiele aufgelistet. Wenn Du Dich und Dein Leben beobachtet, wirst Du bestimmt eine ganze Menge davon finden. Dies mag eine neue Sicht auf Dein Leben, Deinen Alltag, Deinen Körper, usw. werfen:

Die Redensart: «Ich kann diese Person nicht riechen», ist ein Hinweis darauf. Vielleicht riecht diese Person tatsächlich für Dich wahrnehmbar nicht angenehm, aber vielleicht kannst Du es nicht mal erklären, warum Du dieses Gefühl hast. Das hat damit zu tun, dass Dein System ständig (für Dich in der Regel unbewusst) Informationen (natürlich auch über die Einatmungsluft) sammelt, einordnet und auf Grund Deines Erfahrungsschatzes selbständig reagiert.

Es gibt Assistenz-Hunde[1] für Diabetiker oder Epileptiker.  Diese Hunde sind in der Lage ihre Herrchen vor einer Entgleisung des Blutzuckers oder eines Anfalles zu warnen. Sie erhalten in irgendeiner Form Informationen über ein drohendes Ereignis, bevor es auftritt.

[1] http://www.assistenzhunde-zentrum.ch/index.php/diabetikerwarnhund (ich kann nicht abschätzen, ob die erwähnten Studien relevant sind, aber durchaus interessant)

Vielleicht denkst Du jetzt: «das Bisschen atmen ist nicht genug, um mich auszubalancieren». Da magst Du Recht haben. Möglicherweise reicht ab und zu kontrolliertes Durchatmen nicht für eine oder Deine Situation. Aber wir atmen immer, es ist ein zentraler Teil unseres Lebens! Je selbstverständlicher die entspannte Atmung für Dich wird, umso alltäglicher wird sie, desto weniger fällst Du aus der Balance.

Du hast die Möglichkeit, bei jedem Atemzug zu entscheiden, wie Du ihn gestalten willst:

  • tief oder oberflächlich, schnell oder langsam
  • Zwerchfell-, Schulter- oder Brustkorbatmung
  • als Austausch mit der Umwelt sehend oder nur einatmen, alles in sich hineinziehen und nichts mehr loslassen
  • Ausdruck von Stress oder Entspannung, Angst oder Gelassenheit
  • sich stark fühlen, voller Leben oder klein, unsicher & unwohl
  • atme das Gute ein, atme aus und lasse los was Dich belastet oder beschwert

Magst Du den ersten Schritt tun? Deine Atmung beobachten:

➣ atmest Du regelmässig, schnell oder langsam?
➣ Machst Du Pausen zwischen dem Ein- und Ausatmen, respektive, dem Aus- und Einatmen?
➣ hältst Du den Atem an, wenn ja: wann und warum?
➣ Wie tief atmest Du?
➣ Wohin geht Dein Atem?
➣ Fliesst oder stockt die Atmung?


Ständig wollen die Leute nur einatmen, das blockiert uns, erst die Ausatmung bringt alles zum Fliessen
.

 

Ich lade Dich ein mehrmals täglich 1-2 Minuten durchzuatmen. Deine Gedanken aus dem Alltagstrott herauszunehmen und Dich nur auf Dich zu konzentrieren. Fühle Deinen Körper, die sanfte Dehnung des Brustkorbes, des Bauches, geniesse die Entspannung im Nacken-, Kiefer-, Hals-, Schulterbereich und lasse los. Erlebe so kleine Momente der Balance durch Deinen Atem.

Ans Herz legen möchte ich Dir auch, den Tag mit Deiner ruhigen Atmung zu begrüssen und den Schlaf durch entspanntes Atmen willkommen zu heissen. Mein Morgenritual eignet sich gut dazu.

Noch ein paar Worte zur Balance

Unser Körper, das vegetative Nervensystem setzt alles daran immer wieder in die Homöostase (Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen[1]) zu kommen. Dieses
Gleichgewicht ist wichtig und ausschlaggebend für unsere körperliche, aber auch mentale und emotionale Gesundheit. Weil unsere Gefühls- und Gedankenwelt untrennbar mit unserm Körper verbunden ist, beides einander gegenseitig beeinflusst, ist ein Equilibrium auf allen Ebenen nicht nur erstrebenswert, sondern wichtig.

In Deiner Balance zu sein ist für Deinen Verstand möglicherweise kein Muss, vielmehr eine Optimierung Deines Seins. Für Deinen Körper ist es der Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden.

[1]Stabilität von Blutdruck, Körpertemperatur, Blutzucker, pH-Wert des Blutes u.a. Definitionen von Oxford Languages 


Inwieweit die Atmung dabei für Dich hilfreich ist, ist schlussendlich Deine Entscheidung. Ich sehe es als unterstützendes, jederzeit verfügbares, gratis Element an.

Ich wünsche Dir vollkommene, ausgewogene Momente, die Dich erfüllen mögen. Lasse sie uns geniessen, verinnerlichen, dieses Gefühl teilen und in steter Erinnerung behalten.

Mein Artikel mag Fehler enthalten und unvollständig sein. Er enthält Wissen aus verschiedenen Quellen und meine eigenen Erfahrungen. Ich möchte Dich nicht belehren, sondern vielmehr Dich anstossen Deine Wahrheit zu suchen. Dich auf einen bewussteren Umgang mit Dir, Deinen Gedanken, Gefühlen, Taten und Deiner Balance schubsen.

Alle Inhalte. sind urheberrechtlich geschützt und Eigentum von Ursula Aellen, metamorphosa.ch.

Quelle Bilder: Eigene und Kreationen aus kostenlosen «pixabay» Downloads abgeändert und ergänzt (Titelbild, Tänzer, Lunge, Waage).